Studium finanzieren - schonmal an einen Kredit gedacht?

Veröffentlicht am 26.10.2017

Studium finanzieren - schonmal an einen Kredit gedacht?

Beim Studieren kommen viele Kosten auf dich zu: überteuerte Miete, Lebensmittel, Lernmaterial, Semesterbeitrag oder je nach Hochschule sogar Studiengebühren. Für all diese Dinge benötigt man im Monat locker 1.000 Euro und mehr. Wie soll man solch eine hohe Summe als Student stemmen?

Alle Möglichkeiten ausschöpfen

Als Student gibt es verschiedene Wege, an Geld zu kommen. Ob Mama und Papa, dein Arbeitgeber beim Nebenjob oder der Staat - Geldquellen gibt es viele. Folgende Möglichkeiten stehen dir zur Verfügung, um dein Leben als Student (finanziell) zu meistern:

  • Finanzspritze der Eltern
  • Bafög-Förderung
  • Nebenjob oder Ferienjob
  • Stipendium
  • Bildungsfonds
  • Studienkredit

Mehr als 80 Prozent der Studenten in Deutschland erhalten finanzielle Hilfe von ihren Eltern. Wem diese Möglichkeit nicht offen steht, kann Bafög beantragen. Der Zugang ist zwar etwas kompliziert, dafür muss man nach dem Studium aber nur die Hälfte der ausgezahlten Summe zurückzahlen. Unabhängig davon kann jeder Student mit einem Nebenjob sein erstes, eigenes Geld verdienen. Egal ob Kassieren im Supermarkt, Flyer verteilen oder Bürotätigkeiten erledigen - Studentenjobs gibt es in jeder Art und Weise. Besonders gut bezahlt werden Ferienjobs, bei denen du wahlweise drei bis acht Wochen während deiner Semesterferien in einer Firma Vollzeit arbeitest. Weiterhin stellen Stipendien und Bildungsfonds eine Form der Finanzierung dar, die jedoch beide schwer zugänglich sind. Nicht zuletzt bietet ein Studienkredit jedem Studenten die Möglichkeit, sich selbst zu finanzieren. Doch wie funktioniert solch ein Kredit überhaupt?

Eine Geldanlage für jeden

Achtung Schuldenfalle!

Um das Risiko der Verschuldung nach deinem Studium zu vermeiden, plane die Rückzahlung deines Studienkredits rechtzeitig und sorgfältig in deinen Lebensweg ein.

Den sogenannten Studienkredit nutzen jedes Jahr ca. 60.000 Studenten. Diese Form der Finanzierung steht jedem Studierenden offen, unabhängig von den Leistungen an der Uni oder dem Einkommen der Eltern. Das Besondere daran ist: Der Studienkredit lässt sich persönlich gestalten. Du kannst ihn gezielt für die Finanzierung deines gesamten Studiums oder einer bestimmten Phase einsetzen. Die Höhe des Kredits kann der Student bei Absprache mit dem Geldgeber selbst bestimmen.

Geldinstitute bieten Kredite von 1.000 bis 50.000 Euro an. In den meisten Fällen erfolgt die Auszahlung - anders als bei einem normalen Kredit - in monatlichen Raten. Über den Zeitpunkt dieser Raten und die Verwendung des Geldes kannst du selber entscheiden. Zurückzahlen musst du das Geld erst zwei Jahre nach Ablauf des Kredits. Einziger Nachteil: Es ist egal, ob man immer noch (oder wieder) studiert, arbeitslos ist oder aus sonst welchen Gründen kein Geld hat. Wer die geliehene Summe plus Zinsen nicht zurückzahlen kann, riskiert eine Überschuldung. Jedoch hast du zwischen Ende des Auszahlungszeitraums und der Rückzahlung zwei Jahre Zeit zum Sparen.

Anders ist das bei einem Bildungsfonds. Hier erfolgt eine einkommensabhängige Rückzahlung. Das bedeutet, die Rückzahlung ist prozentual an das Einkommen nach dem Studium geknüpft. Wer viel verdient, kann auch mehr zahlen. Wer einen geringer bezahlten Job hat, muss dementsprechend weniger abgeben. Diese Variante klingt zwar sicherer, ein Bildungsfonds wird aber oft nur an Studenten mit überdurchschnittlichen Uni-Leistungen vergeben. Du musst also ein strenges Bewerbungsverfahren durchlaufen, um für diesen speziellen Studentenkredit zugelassen zu werden. Ein normaler Studienkredit steht hingegen jedem zur Verfügung. Also worauf wartest du noch?

Wo bekommt man einen Studienkredit?

Früher wurden Studienkredite nur von wenigen Banken angeboten. Inzwischen herrscht jedoch ein regelrechter Wettbewerb zwischen den Geldinstituten. Nicht nur Banken, sondern auch staatliche Institutionen haben eine Auswahl an Kreditangeboten entwickelt, um die Studenten von heute als potentielle Kunden zu gewinnen. Demnach stehst du nun einer Fülle an unterschiedlichen Kreditprodukten gegenüber. Die meisten Studenten entscheiden sich dabei für den KfW-Studienkredit, der je nach Bedarf monatlich zwischen 100 und 650 Euro ausschüttet. Bei einer Laufzeit von höchstens 14 Semestern erwartet dich nach Abschluss deines Studiums eine Summe von maximal 54.600 Euro, die du inklusive Zinsen zurückzahlen musst. Lass dich am besten bei der Bank deines Vertrauens beraten. So findest du ein geeignetes Angebot für dich. Weitere nützliche Tipps zum Sparen während des Studiums findest du hier hier.

Fazit

Ein Studienkredit ist eine gute Möglichkeit zur Finanzierung des Studiums, sollte aber nur als Notlösung eingesetzt werden. Erst wenn du andere Möglichkeiten in Betracht gezogen und ausgeschöpft hast, solltest du auf einen Studienkredit zurückgreifen. Dabei bitte immer im Hinterkopf behalten: Investiere das Geld sinnvoll und du wirst es später problemlos zurückzahlen können!