Die Finanzen
Wichtig ist, dass du weißt, wie viel Geld du zur Verfügung hast, bevor du dieses verwalten kannst. Hier reicht das Anfertigen einer simplen Excel-Tabelle, in der du alle monatlichen Fixkosten und Einkünfte einträgst. Jetzt kannst du genau kalkulieren, wie viel Geld dir am Ende des Monats tatsächlich bleibt. Und falls das nicht viel ist: Die nächsten Tipps helfen dir dabei, dass sich das ändert.
Die etwas andere Sparmethode
Die Idee ist simpel aber wirkungsvoll: Man spart immer den Betrag der aktuellen Kalenderwoche. KW1=1 Euro, KW2=2 Euro und so weiter. Wenn man das bis Kalenderwoche 52 durchzieht, hat man am Ende des Jahres 1378 Euro gespart!
Die Wohnung
Bei fast allen Studenten ist die Miete der größte Geldfresser. In Großstädten wie Hamburg, Berlin oder München kann die Miete schon mal bei 400-500 Euro liegen. Als Student hast du die Möglichkeit, in eine WG oder in ein Studentenwohnheim zu ziehen. Beide Varianten sind günstig und haben den Vorteil, dass man direkt neue Leute kennenlernt.
Falls du lieber alleine wohnen möchtest, kannst du dir natürlich auch eine schöne Ein- bis Zwei-Zimmerwohnung suchen. Dabei sollte man sich im Vorfeld gut über die einzelnen Stadtteile informieren und einen Blick auf den aktuellen Mietspiegel werfen. Vor dem Einzug solltest du dir eine Auskunft darüber einholen, ob in der Miete auch die Heiz- und Nebenkosten enthalten sind, oder ob man Kabelgebühren für den Fernseher bezahlen muss.
Konto und Versicherung
Konto: Kontoführungsgebühren waren gestern - viele Banken bieten kostenlose Girokonten für Studenten an. Mit diesem Konto sollte man alles im Alltag Anstehende erledigen können. Teilweise gibt es von den Banken eine Kreditkarte kostenlos dazu, welche vor allem für das Auslandssemester gut geeignet ist. Eine Kreditkarte ist für einen Studenten trotzdem nicht zwingend erforderlich. Sie verleitet gerne dazu, Geld auszugeben, das man aktuell nicht hat.
Versicherung: Die erste und zugleich günstigste Möglichkeit ist es, als Student kostenfrei über seine Eltern familienversichert zu sein. Falls du dein eigenes Geld verdienst, kann es jedoch sein, dass du dich selbst versichern muss. Gesetzliche Krankenkassen bieten ermäßigte Beiträge an, aber auch eine private Krankenversicherung kommt bei Studenten in Frage. Bei dieser verbindlichen Variante kann man allerdings erst nach dem Studium (der Exmatrikulation) wieder zu einer gesetzlichen Krankenkasse wechseln. Andere Versicherungen, wie zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), sind besonders zu empfehlen, da sie für Studierende sehr günstig angeboten werden.
Minijob gleich Top
Auch wenn man sich für ein Vollzeitstudium entschieden hat, bedeutet das nicht, dass man neben dem Studium nicht arbeiten gehen kann. Natürlich variiert der Zeitaufwand je nach Fachgebiet. Manche Studiengänge wie Medizin oder Jura sind aufwendiger und zeitintensiver. Dennoch bringen einem Aushilfjobs - wenn zeitlich möglich - viele Vorteile. Du verdienst dein eigenes Geld, welches du im Anschluss selbst verwalten kannst. Du lernst den Berufsalltag kennen und kannst früh genug feststellen, ob die ausgeübten Tätigkeiten zu dir passen.
Gerade als Student hast du die Möglichkeit, neben dem Minijobmodel auch als Werkstudent etwas mehr Geld zu verdienen. Genauso wie es gesetzlich erlaubt ist, in den Semesterferien Vollzeit zu arbeiten. Nichtsdestotrotz sollte das Studium natürlich immer an erster Stelle stehen.
Die Studententarife
Wer kennt sie nicht, die typischen Studententarife? Ob Zeitungsabo, Schwimmbadeintritt oder das Freibier in einem Club - Studententarife gibt es wie Sand am Meer. Fast alle Unternehmen, die an Studenten interessiert sind, bieten diverse Vergünstigungen an. Auch wenn die Ermäßigungen nicht immer offensichtlich sind, sollte man keine Scheu haben, sich nach ihnen zu erkundigen. Oft lohnt es sich und du kannst wieder ein bisschen Geld sparen. Die einzige Voraussetzung ist ein aktueller Studentenausweis. Ein weiteres Angebot ist die International Student Identity Card (ISIC), mit welcher du auch Rabatte im Ausland erhältst.
Essen, günstig, gut
Nein, Studenten müssen nicht nur auf das stereotype „Studentenfutter“ zurückgreifen. Auch auf den etwas teureren, aber dafür gesünderen Wochenmarkt, müssen sie nicht verzichten. Vorausgesetzt wird nur eine gute Kalkulation. Lebensmittel wie Mehl oder auch Gewürze haben bei einem Discounter oft die gleiche Qualität wie bei einem Supermarkt. Von der Differenz kannst du dir dafür frische Produkte auf einem Wochenmarkt kaufen. Generell lohnt es sich - insbesondere für den Geldbeutel - regional und saisonal zu essen. Und wenn es mal Fast-Food sein muss, dann freut sich der Dönermann um die Ecke. Das leckere Brot und der Salat machen lange satt und sind nicht teuer. Nicht zu vergessen natürlich: die Mensa an deiner Universität. Auch hier gibt es abwechslungsreiche Gerichte für wenig Geld.
Unisport statt Muckibude
Als Student kann man sich den Mitgliedsbeitrag für ein Fitness-Studio eigentlich sparen. Denn draußen Sport zu machen ist viel gesünder und vitaler. Die frische Luft macht den Kopf frei und man kommt auf andere Gedanken. Es gibt mehrere kostenlose Apps wie freeletics oder runtastic, die einem wie ein persönlicher Coach zur Seite stehen. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, dich mit anderen Sportbegeisterten aus dem selben Umkreis zu treffen und zusammen Sport zu treiben.
Eine weitere Alternative zur „Muckibude“ ist der Hochschulsport, welcher an jeder deutschen Universität angeboten wird. Ob Yoga oder Tennis, das Angebot ist sehr breit gefächert und jeder kommt auf seine Kosten. Übrigens eine schöne Gelegenheit auch Studenten anderer Studiengänge kennen zu lernen.
Reisen, auch ohne Geld
Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums ist für die meisten Studenten ein Muss. Wie schön, dass du dir den Traum ins Ausland zu gehen auch ohne dickes Portemonnaie leisten kannst. Jeder kennt die Kombination aus Jobben und Reisen. Das älteste Modell ist Work and Travel, welches besonders in Australien und Neuseeland bekannt ist. Hier verdienst du dein Geld durch Aushilfsjobs in Betrieben oder durch Farmarbeit.
Des Weiteren kann man als Au-Pair ins Ausland gehen. Man wohnt bei der Gastfamilie, spart das Kostgeld und bekommt oben drauf noch Taschengeld. Ob Amerika, Europa oder Asien, als Au-Pair kann man weltweit eingesetzt werden.
Außerdem können Studenten als Volontäre unterschiedliche Projekte auf der ganzen Welt unterstützen und bekommen im Gegenzug eine Schlafmöglichkeit und werden mit Essen versorgt.
Second Hand und trotzdem gut
Auch wenn „Second Hand“ nicht jedermanns Sache ist, sollte man den Oberbegriff genauer definieren. Denn mit Second-Hand-Ware ist nicht nur Kleidung gemeint. Auch das Buch, welches du zu einem günstigen Preis von einem Studenten im höheren Fachsemester abkaufen kannst, ist aus zweiter Hand. Das Gleiche gilt für gebrauchte PCs, Laptops oder Tablets. Hier kannst du besonders große Summen einsparen. Ob Amazon oder Ebay-Kleinanzeigen, es gibt genügend Portale für gebrauchte Produkte. Oft finden sogar interne Universitäts-Flohmärkte statt, die von Studenten für Studenten organisiert werden.
Gönnen können
Als Student muss man sich auch mal etwas gönnen. Gerade nach einer anstrengenden Klausurphase oder der Abschlussarbeit ist es wichtig, sich selbst dafür zu belohnen. Nichts fühlt sich besser an, als dafür sein eigenes, selbst verdientes Geld auf den Kopf zu hauen. Es muss nichts Teures oder Großes sein - lediglich etwas, was man sich sonst nicht leisten würde: Eine gute Massage, ein Restaurantbesuch oder ein Städtetrip. Denn auch, wenn sich Sparen gut an fühlt - Ausgeben fühlt sich genau so gut an.