Wie Corona das Studentenleben verändert hat

Veröffentlicht am 03.12.2021

Wie Corona das Studentenleben verändert hat

Noch vor zwei Jahren bedeutete ein Studium zu beginnen: neue Leute kennenlernen, einen Campus entdecken, das erste Mal einem Professor zu begegnen, mit anderen Studierenden in einem Hörsaal zu sitzen und das Nachtleben der neuen Stadt genießen. Und jetzt? Vieles von dem, was ein klassisches Studentenleben bis dato ausmachte, ist durch die Pandemie unmöglich geworden.

Vom Präsenz - hin zum Online-Unterricht

Vorlesungen und Seminare werden seit über einem Jahr fast ausschließlich online angeboten. Hierfür nutzen die Studierenden spezielle Softwareprogramme, bei denen ein strukturiertes Online-Lernen in großen Gruppen möglich gemacht wird. Das läuft mal besser und mal schlechter, was nicht zuletzt an der eigenen Internetverbindung liegt und wie gut die Dozierenden das Konzept E-Learning umsetzen.

Prüfungen

Einige Universitäten und Hochschulen lassen die Klausuren als Präsenzprüfungen stattfinden. Andere wiederum verzichten auch hier auf die Präsenz und lassen die Klausuren als elektronische Fernprüfung absolvieren. Kontrolliert wird dies durch die Prüfungsaufsicht via Videokamera. So kann sichergestellt werden, dass man nicht schummelt bzw. sich unerlaubt Hilfe holt.
Ob und wie die Prüfungen durchgeführt werden, wird in den meisten Fällen von den Hochschulen und Lehrenden entschieden. Wenn Studierende jedoch auf eine Präsenzprüfung bestehen, weil sie beispielsweise um ihre Internetverbindung zu Hause fürchten, wird dies möglich gemacht.

Lernen

Die gängigen Lernräume der Hochschulen sind derzeit fast überall geschlossen. So ist es Studierenden derzeit nicht möglich, die Bibliotheken, Mensen oder PC-Räume der Unis aufzusuchen. Hinzukommt, dass durch geforderte Kontaktbeschränkungen ein Lernen in größeren Lerngruppen auch gar nicht gewünscht ist.
Daher finden auch diese Dinge aktuell in den meisten Fällen online statt. Das erfordert natürlich ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Zeitmanagement, intrinsische Motivation und Disziplin.

Hat Corona Auswirkungen auf die Chancengleichheit?

Digitales Studieren setzt technisches Equipment bei den Studenten und Studentinnen voraus. Vor der Pandemie konnte man noch die PC-Räume der Unis nutzen, um Hausarbeiten zu verfassen. Das fällt aktuell weg. Damit Studierende an den Online-Vorlesungen teilnehmen können, ist folgende Ausstattung unumgänglich:

  • Hardware (Laptop, PC oder Tablet)
  • Eine stabile Internetverbindung
  • Bestenfalls eine ruhige Wohnsituation, um konzentriert an den Vorlesungen teilnehmen zu können

Die meisten Studenten werden bereits über eine solche Ausstattung verfügen. Doch für andere könnte das aktuell eine große und vielleicht auch unüberwindbare Eintrittsbarriere sein, um ein Studium aufnehmen zu können.

Teilweise lässt sich Hardware auch über die Hochschulen ausleihen, um eine Internetverbindung muss man sich allerdings selbst bemühen.

Weitere Faktoren

Nicht nur das Studieren an sich hat sich verändert. So haben auch viele Studenten und Studentinnen ihren Nebenjob ganz verloren oder finanzielle Einbußen erlitten, weil sie während des Lockdowns nicht arbeiten konnten. Dadurch entstanden finanzielle Ängste, welche sich auch auf die Mentalität vieler Studierender ausgewirkt hat. Hinzu kamen die fehlenden Kontakte zu Freunden und Familie sowie die allgemeine Ungewissheit, wann denn nun alles endlich wieder “normal” werden wird.

Was vielen Studenten und Studentinnen derzeit durch den Kopf geht:

  • Zukunftssorgen (ist ein Berufseinstieg währen Corona überhaupt möglich?)
  • Lern- und Verständnisschwierigkeiten im Studium
  • Fehlende Kontaktmöglichkeiten mit Kommilitonen und Kommilitoninnen
  • (Finanzielle) Sorgen und Antriebslosigkeit

Fazit

Von einem normalen Studium kann aktuell nicht die Rede sein. Aber vielleicht hilft es mental, sich klarzumachen, dass auch wieder eine andere Zeit des Studierens kommen wird. Aktuell heißt es wohl für uns alle: Durchhalten!