Duales Studium - wie funktioniert das eigentlich?

Veröffentlicht am 19.03.2021

Duales Studium - wie funktioniert das eigentlich?

Im Allgemeinen lässt sich ein duales Studium danach unterscheiden, ob es sich um eine Erst- oder Zweitausbildung handelt. Studierende in der Erstausbildung kommen direkt von der Schule bzw. haben zuvor noch keine Ausbildung abgelegt. Dann gibt es noch die Kategorie ein duales Studium als Zweitausbildung zu beginnen. Hierbei verfügst du bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung und möchtest ein duales Studium zur Fort- oder Weiterbildung absolvieren. Häufig sind gesteigerte Aufstiegschancen im Job dafür ein Grund.

Ausbildungsintegrierendes duales Studium

Bei dieser Variante erhältst du, neben dem Studienabschluss, auch einen Ausbildungsabschluss. Das bedeutet, dass du nach erfolgreichem Abschluss dieser Ausbildungsart zwei Abschlüsse in der Tasche hast.
Der Ausbildungsablauf dieses Modells sieht vor, dass du zeitgleich zu deinem Bachelorstudium eine Ausbildung in einem Partnerunternehmen deiner Hochschule absolvierst. Dabei wird die Ausbildung in die Studienzeit integriert. Die Vorlesungen finden an den meisten Hochschulen in Form von Blockunterricht statt. Dieser kann unter der Woche oder auch am Wochenende stattfinden.

Vorteil:Nach Beendigung dieser Ausbildungsart hast du einen akademischen Hochschulabschluss und den Berufsabschluss einer Ausbildung.

Nachteil:Sehr zeitintensiv. Du musst neben der Arbeit im Ausbildungsbetrieb die Vorlesungen an der Hochschule und daneben auch noch Kurse an der Berufsschule besuchen.

Kooperatives duales Studium

Bei diesem Studienmodell handelt es sich um ein praxisintegrierendes Studium. Dieses Modell ähnelt dem vorherigem. Auch bei dieser Art des dualen Studiums findet der theoretische Unterricht als Blockunterricht unter der Woche sowie am Wochenende statt.

Während der Ausbildungsphasen im ausgewählten Partnerunternehmen wird, im Gegensatz zum ausbildungsintegriertem dualen Studium, zeitgleich keine Berufsausbildung absolviert. Die Anstellung im Unternehmen erfolgt in der Regel als klassischer Mitarbeiter. Für den Blockunterricht wird man vom Unternehmen freigestellt. Das Partnerunternehmen steht zum Austausch in Kontakt mit der Hochschule.

Es gibt die Möglichkeit während des gesamten Studiums in einem einzigen Unternehmen zu bleiben. Wenn du verschiedene Unternehmen kennenlernen möchtest, kannst du diese auch wechseln.

Berufsintegrierendes duales Studium

Bei dieser Variante des dualen Studiums handelt es sich nicht um eine Erstausbildung. Dieses Studienmodell richtet sich an alle, die bereits in einem Unternehmen fest tätig sind, sich aber gerne weiterbilden möchten und dabei einen akademischen Abschluss erlangen wollen. Wie du dir sicher vorstellen kannst, wird es nicht möglich sein ein Studium und einen Vollzeitberuf zeitgleich auszuführen. Entscheidest du dich also für diese Art des dualen Studiums, wirst du deine Arbeitsstundenzahl reduzieren müssen - natürlich in Absprache mit deinem Arbeitgeber. In der frei gewordenen Zeit kannst du dann an den Vorlesungen deines Studiengangs teilnehmen und diese zum Lernen nutzen.

Der Abschluss des berufsintegrierenden dualen Studiums kommt auf eure Erstausbildung an. Mittlerweile können auf diesem Weg nämlich nicht nur Bachelorabschlüsse, sondern auch Masterabschlüsse erworben werden.

Der häufigste Grund, warum Arbeitnehmer erneut die Schulbank drücken, ist die Aussicht auf bessere und vielleicht schnellere Aufstiegschancen, womit meistens auch bessere Verdienstmöglichkeiten einhergehen.

Berufsbegleitendes duales Studium

Ähnlich wie beim vorherigen Modell wird bei dem berufsbegleitenden dualen Studium ein Studiengang neben dem Vollzeitjob ausgeführt. Meistens in Form eines Fernstudiums oder Abendstudiums. In Absprache mit dem Arbeitgeber werden die Studierenden in der Regel für Präsenzphasen an den Lehranstalten freigestellt und erhalten besondere Förderung, zum Beispiel bei Hausarbeiten, welche im Unternehmen geschrieben werden dürfen.

Wie du dir sicher vorstellen kannst, handelt es sich bei diesem Studienmodell um eine extreme Doppelbelastung, da dein Vollzeitjob nicht unter dieser zusätzlichen Belastung leiden sollte.

Aufgepasst!

Studierende eines dualen Studiums sind als Arbeitnehmer versicherungspflichtig. Daher werden Beträge für die Sozialversicherung fällig. Ebenso müssen sich Studierende eines dualen Studienmodells selbst krankenversichern.

Ein duales Studienmodell besticht durch seinen hohen Praxisbezug und der Tatsache, dass man neben seinem Job ein Studium absolvieren kann.
Bei der Überlegung, ob und welches duale Studienmodell für dich in Frage kommt, solltest du entscheiden wie viel Zeit du neben deinem Job investieren kannst!