Coronabedingte Anpassung des Lehrbetriebs
Bereits zum Start des diesjährigen Sommersemesters war alles ein bisschen anders als zuvor. Den klassischen Präsenzunterricht für Studenten und Studentinnen gab es in dieser bekannten Form nicht. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Lehranstalten in kürzester Zeit neue, digitale Konzepte erstellen und umsetzen mussten.
Um die Vorlesungen für das aktuelle Wintersemester zu organisieren, hatten die Hochschulen und Universitäten nun mehr Zeit, um Corona-konforme Konzepte zu entwickeln. Die meisten Lehranstalten setzen dabei auf eine Kombination aus Präsenz- und Online-Unterricht.
Einführung eines Hybridsemesters
Die Prozesse eines digitalen Lehr- und Prüfungsbetriebs stehen bereits. Zudem haben die Lehrbetriebe in den letzten Monaten enorme Fortschritte hinsichtlich der Online-Lehre gemacht.
Als Reaktion auf die anhaltende, ungewisse Situation haben viele Hochschulen und Universitäten sich für die Einführung eines Hybridsemesters entschieden. Das bedeutet, die Mischung aus Präsenz- und Online-Lehrveranstaltungen. Im Hybridsemester können Präsenzveranstaltungen für maximal 50 Studenten und Studentinnen durchgeführt werden. Ergänzt werden diese Vorlesungen mit digitalen Veranstaltungen.
Insbesondere Erstsemester sollen von dem teilweise geöffneten Campus profitieren und einen erleichterten Einstieg ins Studium erhalten.
Die Umsetzung des Hybridsemesters ist natürlich trotzdem an die bundesweiten Hygiene- und Abstandsregeln gekoppelt. So findet ein (eingeschränktes) Campusleben nur an den Lehranstalten statt, welche die AHA-Formel (Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske tragen) ordnungsgemäß umsetzen können.
Größere Veranstaltungen finden nach wie vor ausschließlich in digitaler Form statt.
Ist ein Campusleben also wieder möglich?
Natürlich hängt die Rückkehr zum Campus von dem aktuellen Infektionsgeschehen der jeweiligen Bundesländer oder sogar Landkreisen ab.
Die Hochschulen und Universitäten müssen die Ausgestaltung der Hybridsemester demnach an die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort anpassen. So planen sehr große Universitäten die Vorlesungen mit vielen Studenten und Studentinnen weiterhin online durchzuführen. Die Gefahr von Superspreading-Events durch hochfrequentierte Vorlesungen in einem Hörsaal sind einfach viel zu hoch. Sehr praxisorientierte Lehranstalten wie z.B. Kunst- und Musikhochschulen planen einen erhöhten Präsenzunterricht.
Von einem “normalen” Campusleben kann man also noch nicht sprechen, aber vielleicht von einem kleinen Schritt in Richtung Normalität. Bis der Campus wieder ein Ort von Gemeinschaft und Zusammenkunft für Studierende und Lehrende ist, wird es noch dauern.
Unterschiedliche Fachbereiche - unterschiedliche Maßnahmen
Wie bereits kurz erwähnt, planen einige Fachbereiche eine größere Anzahl an Präsenzunterricht als andere. Insbesondere gestalterische- und naturwissenschaftliche Studiengänge sollen in diesem Wintersemester einen erhöhten Präsenzanteil erhalten. Viele Studenten und Studentinnen aus diesen Fachbereichen sind für ihr Studium auf die Arbeit in Ateliers oder Laborräumen angewiesen. Stehen Ihnen diese nicht zur Verfügung, kann das Studium nicht adäquat fortgeführt werden. Geplant ist, dass die Präsenzvorlesungen in Blöcken stattfinden, damit häufige Ortswechsel vermieden werden.
Auch die Kunst- und Musikhochschulen haben gemerkt, dass der künstlerisch-praktische Aspekt nur durch Präsenzunterricht gefördert werden kann. Nicht zuletzt, weil viele Studentinnen und Studenten auf die Räumlichkeiten und Materialien der Hochschulen angewiesen sind. Die geringere Studierendenanzahl in diesen Fachbereichen macht die Umsetzung eines Hybridsemesters möglich.
Bei größeren Fachbereichen und Studiengängen, wie Beispielsweise Wirtschaft und Recht, wird der Fokus nach wie vor auf digitalen Unterricht gelegt. Lediglich die Erstsemester sollen einige Präsenzveranstaltungen erhalten, um das Campus- und Studierendenleben erleben zu können.
Wir wünschen allen Studierenden einen erfolgreichen Start ins neue Semester!