Die Klausurphase steht vor der Tür oder es ist an der Zeit, deinem Abschluss alle Ehre zu machen und die Bachelor- oder Masterarbeit endlich hinter dich zu bringen. Was auch immer davon gerade bei dir anfällt, es kann jetzt schon gesagt werden, dass dir das Speed Reading eine große Hilfe sein wird. Studenten können so schneller einen Überblick über ein Thema bekommen. Es hilft dir, Ablenkungen zu vermeiden und deine Lesekonzentration zu steigern. Das Lesen von Berichten, E-Mails, Skripten, Büchern und der Vorbereitung von Prüfungen sind von nun an ein Kinderspiel.
Lesen wird unterschätzt
Wenn man summiert, wie viel man pro Tag liest, wird einem auffallen, dass es nicht gerade wenig ist, was Auge und Gehirn an Inhalten aufnehmen. Mit dem täglichen Lesen sind nicht nur Bücher gemeint. Sondern jegliche Art von Text. Ob E-Mails, Online-Artikel, Fachliteratur oder Briefe - alle zusammen ergeben die Lesesumme pro Tag. Wenn du alle diese Inhalte betrachtest, dann dürfte dir auffallen, dass das Lesen ein essenzieller Bestandteil deines normalen Tagesablaufs ist. Bereits ab einem Alter zwischen 12 bis 14 Jahren empfinden wir das Lesen als selbstverständlich und bemühen uns nur selten darum, unsere Lesegewohnheiten zu verbessern oder unser Lesetempo zu steigern. Viele von Euch hören vielleicht erst jetzt zum ersten Mal vom „Speed Reading“.
Was genau bedeutet dieses Speed Reading überhaupt?
Wie es die „Eins-zu-eins“-Übersetzung besagt: Speed Reading = schnelles Lesen. Wenn dir bewusst wird, wie viel Zeit pro Tag fürs Lesen genutzt wird, dann ist die sicherlich auch klar, wie viel Zeit man sparen kann, wenn man in der Lage ist schneller zu lesen. Es geht beim Speed Reading nicht nur darum, dass schnell gelesen wird oder das man alles von einem Text verstehen muss. Sondern darum, in kurzer Zeit, die wichtigsten und relevantesten Punkte eines Themas herauszufiltern und zu verarbeiten. Ein normales Lesetempo beträgt eine bis zwei Minuten pro Seite und bei schnellem Lesen kann man das Tempo verdoppeln bis verfünffachen. Du kannst im Prinzip deine Lesezeit um mindestens die Hälfte reduzieren und dafür eine Stunde mehr Sport machen, ein Spaziergang oder einfach nur entspannen. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen.
- Wenn zum Beispiel ein Text von wichtiger wissenschaftlicher Bedeutung ist oder es sich um einen komplizierten Vertrag handelt, dann bringt auch schnelles Lesen nichts.
- Wenn du lesen mit Entspannung verbindest und gern ein gutes Buch und eine gute Tasse Tee trinkst, dann genieße es in vollen Zügen und ohne „Speed“.
Die Vorteile von Speed Reading
Welcher Student kennt das nicht, die Augen werden müde, die Gedanken sind woanders und die Konzentration ist schon lange futsch. Wer viel für die Uni lesen muss, kennt das bestimmt. Nichts bleibt haften, du bist überfordert und bei den Tausenden von Worten verlierst du den Überblick. Willkommen zu den Normalo-Lesern: denn diese Symptome betreffen die meisten Durschnittsleser. Als Speed Reader hast du dagegen gewisse Vorteile. In der gleichen Zeit schaffst du den doppelten Lesestoff. Durch schnelles Lesen kannst du Fachbücher in der gleichen Zeit zwei Mal durchlesen und verstehst die Materie dadurch noch besser. Du wirst nicht so schnell müde, weil du schneller fertig bist. Die Konzentratzion hält an und das Gelernte bleibt besser hängen. Für wen genau eignet sich das Speed Reading? Ganz klar, für die Personen, die mit einer täglichen Informationsflut zu kämpfen haben und die mit Texten überschwemmt werden. Das sind in den meisten Fällen Studenten, Selbstständige, Angestellte und Führungskräfte. Wie bereits erwähnt ist die Hauptaufgabe von schnellem Lesen, Informationen besser zu filtern. Denn in vielen Fällen ist nur die Kerninformation des Textes relevant.
Wie wird man ein Speed Reader?
Schnelles Lesen ist im Trend und deswegen gibt es zahlreiche kostenpflichtige, aber auch kostenlose Kursangebote an Volkshochschulen oder verschiedene Online-Seminare im Netz. Darüber hinaus gibt es diverse Speed Reading Softwares, die einen mit unterschiedlichen Übungen weiterhelfen.
Grundlagen des Speed Reading
- Vermeide die Subvokalisierung. Bei der der Subvokalisierung spricht man jedes Wort innerlich mit, ohne dass es andere Personen hören können. Da unser Sprechtempo aber viel langsamer ist als unser Lesetempo, verlängert sich unsere Lesezeit automatisch.
- Vermeide die Regression. Die Regression bezieht sich auf das doppelte Lesen von Inhalten sowie dem unterbewussten Zurückspringen im Text. Besonders das Zurückspringen passiert, wenn man kurz abgelenkt wird und vergessen hat, was in der Vorderzeile stand. Ein einfacher Tipp: Mithilfe eines Lineals oder einem Blatt Papier Teile des Textes verdecken. Auf diese Weise kannst du nicht mehr zurückspringen und wirst zur Konzentration gezwungen.
- Der Durchschnittsleser liest Wort-für-Wort. Würde man sich jedoch auf Wortgruppen fokussieren, wird das Auge nicht so schnell müde und du kannst dich besser konzentrieren. Starte den Test: Überfliege eine komplette Textzeile und betrachte nur die Wörter an den Zeilenrändern. Es ist überraschend, wie viel Inhalt beim Überfliegen aufgenommen wird.
- Zeitmanagement, auch beim Lesen eine große Hilfe. Setze dir zeitliche Ziele z.B. 25 Seiten pro Stunde. Danach pausieren und den Inhalt verarbeiten. Anschließend kann man das Ziel auch erhöhen, 30 Seiten pro Stunde. Du wirst sehen, in dieser Zeit bist du hoch konzentriert.
Tipps im Überblick
- Üben, üben, üben - Übung macht den Meister
- Einfache Texte lesen
- Hilfsmittel Lineal, um Tempo zu steigern
- Unwichtiges überspringen, nicht immer alles lesen
- Schnelles Lesen nur bei sinnvollen Texten
Fazit: Lesen ist eine tolle Sache, ob schnell oder langsam. Es kann dich zur tiefsten Entspannung führen oder aber deine Konzentration zu Höchstformen puschen. Es liegt an einem Selbst, einzuschätzen, wann man von welcher Methode Gebrauch machen möchte. Wunderbar bleibt, dass wir beides nutzen können!