Masterstudium
Der gängigste Weg nach dem Bachelor ist ein Masterstudium. Dieses umfasst eine Regelstudienzeit von vier Semestern, hat aber je nach Hochschule eine sehr begrenzte Teilnehmerzahl. Das Masterstudium und eine anschließende Promotion sind vor allem dann erforderlich, wenn du eine Laufbahn in Forschung und Wissenschaft anstrebst. Aber auch für Leute, die sich in ihrem Studienfach spezialisieren möchten und nach mehr Wissen streben, ist dieses weiterführende Studium eine gute Wahl. Der Masterabschluss qualifiziert dich für Führungspositionen und verspricht ein höheres Gehalt. Allerdings verdient man nicht zwangsläufig mehr als Bachelor-Absolventen - diese können den Gehaltsunterschied in wenigen Jahren aufholen. Oftmals verspricht der „Master-Titel“ auch bessere Berufsaussichten - aber eben nicht immer. Es kann sogar vorkommen, dass man mit einem Masterabschluss für manche Stellen überqualifizert ist. Du solltest deshalb gut überlegen, ob sich zwei weitere Jahre Lernerei für dich lohnen. Denn auch der Bachelor bietet schon gute Berufsaussichten nach dem Studium. Bevor du dich also für einen Master entscheidest, solltest du wissen, welchen beruflichen Weg du einschlagen möchtest und ob ein Masterstudium dafür sinnvoll ist. Wenn du noch nicht sicher bist, kannst du während studienbegleitenden Praktika oder im Berufseinstieg nach dem Studium Praxiserfahrung sammeln und so erfahren, wo deine Stärken und Interessen liegen.
Wer nicht direkt im Anschluss an den Bachelor das Masterstudium absolvieren möchte, hat viele andere Möglichkeiten, die berufliche Karriere anzustreben. Schreck nicht davor zurück, einen etwas anderen Weg zu gehen. Die Lücke zwischen Bachelor und Master kann ganz individuell gefüllt werden - mit Arbeiten, Reisen oder einem Praktikum. Bei vielen Arbeitgebern ist ein „krummer Lebenslauf“ sogar gern gesehen. Und wenn du das Masterstudium erst nach ein paar Jahren Berufserfahrungen in Angriff nehmen möchtest, suche dir ein Unternehmen, dass dir dabei finanzielle Unterstützung und flexible Arbeitszeiten ermöglicht.
Praktikum
Ist ein Praktikum sinnvoll?
Ja, Praktika sind immer sinnvoll! Allerdings solltest du versuchen, schon während des Studiums genügend Praxiserfahrung zu sammeln. Nach dem Bachelor gilt ein Praktikum lediglich als „Karriere-Sprungbrett“ oder zur Umorientierung. Auch wer seinen Berufswunsch festigen will oder noch auf der Suche nach dem Traumjob ist, sollte sich für ein Praktikum entscheiden.
Viele Studenten beklagen sich über zu wenig Praxisbezug im Studium. Meist wird nur theoretisches Wissen vermittelt, die praktische Umsetzung kommt dabei leider zu kurz. Wenn es dir ähnlich geht, ist ein Praktikum die richtige Entscheidung, um einen Einblick ins Berufsleben zu bekommen und deine eigenen Interessen und Stärken kennen zu lernen. Auch hast du die Möglichkeit, deine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und deinen Horizont zu erweitern. Praktika sollte man möglichst schon während des Studiums absolvieren. In den Semesterferien, auf Teilzeit oder - bei Pflichtpraktika - in den dafür vorgesehenen Zeiträumen. Immer mehr Studenten absolvieren auch nach Abschluss des Bachelors noch ein Praktikum, damit ihnen der Berufseinstieg leichter fällt oder weil sie sich noch orientieren müssen. Manche merken auch, dass sie in einer ganz anderen Branchen arbeiten möchten, als es ihr Studienfach zulässt. Auch für diesen Karrierewechsel bietet sich ein Praktikum an. Experten raten jedoch grundsätzlich von Praktika nach dem Studium ab. Wenn man ein Studium abgeschlossen hat, verfügt man über einen berufsqualifizierenden Abschluss - der Bachelor wird als vollwertige Ausbildung angesehen. Du kannst dich also guten Gewissens für eine Arbeitsstelle bewerben. Das Problem vieler Studenten besteht darin, dass sie ihre eigenen Qualifikationen nicht wahrnehmen und ihren Studienabschluss „abwerten“, indem sie sich von einem Praktikum zum nächsten hangeln. Damit signalisiert man potentiellen Arbeitgebern, dass einem irgendetwas fehlt. Und irgendwie zeigt es ja auch, dass man sich den richtigen „Sprung“ ins Arbeitsleben noch nicht wagt!
Volontariat oder Trainee?
Je nach Studienrichtung bietet sich für dich die Möglichkeit eines Trainee-Programms oder Volontariats an. Beide sind spezielle Formen einer Ausbildung, die sich an Hochschulabsolventen richtet.
Trainee-Programm
Ein guter Einstieg in ein Unternehmen kann ein Trainee-Programm sein. Dieses hat eine Dauer von 18 bis 24 Monaten und gilt als innerbetriebliche Ausbildung zur Fach- oder Führungskraft. Als Trainee durchläufst du verschiedene Bereiche und Abteilungen, um das Unternehmen in seiner Gesamtheit kennen zu lernen und die Zusammenhänge der einzelnen Arbeitsschritte zu verstehen. Das unterscheidet den Trainee vom Direkteinsteiger, der von Beginn an in einer Abteilung eine feste Position besetzt. Ein Trainee-Programm hat viele Vorteile: Du erhältst nicht nur einen umfassenden Einblick ins Unternehmen, sondern bekommst dabei auch individuelle Beratung und Unterstützung durch einen Mentor. Außerdem werden Trainees meist gut bezahlt: Die Gehälter unterscheiden sich nur gering von den Einstiegsgehältern der Absolventen, die mit einer Festanstellung starten. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Trainees oft im Anschluss vom Unternehmen übernommen werden und somit einer sicheren beruflichen Zukunft nichts mehr im Wege steht. Trainee-Programme werden oft im betriebswirtschaftlichen Bereich angeboten und sind sehr beliebt bei Wirtschaftsingenieuren - der Konkurrenzkampf ist dementsprechend groß. Wenn du dich für diese Option entscheidest, solltest du Durchhaltevermögen mitbringen.
Volontariat
In der Medienbranche ist ein Volontariat der gängigste Einstieg in die Arbeitswelt. Dieses läuft über einen Zeitraum von 12 bis 24 Monaten und richtet sich vor allem an Absolventen mit einem geisteswissenschaftlichen Abschluss. Aber nicht nur wegen der Dauer ist ein Volontariat um einiges intensiver als ein Praktikum. Zur Ausbildung zählt unter anderem auch die Teilnahme an relevanten Kursen und Seminaren. Ein Volontariat wird häufig in Verlagen oder PR-Agenturen angeboten und dient zur zusätzlichen Qualifizierung des neuen Mitarbeiters. Wer sich für Medien, also Zeitung, Radio oder die PR-Branche interessiert, sollte diese Form der „journalistischen Ausbildung“ in Betracht ziehen. Allerdings ist die Vergütung während eines Volontariats mit 1.000 bis 1.500 brutto im Monat nicht hoch. Das sollte dich aber nicht abschrecken, denn wer eine journalistische Karriere anstrebt, kommt heutzutage kaum um ein Volontariat herum. Du solltest Freude am Schreiben und Recherchieren mitbringen, Vorerfahrung durch Praktika wird vorausgesetzt.
Berufseinstieg
Wer genug vom Studieren hat und die erlernte Theorie in der Praxis anwenden möchte, sollte den direkten Weg ins Berufsleben wählen. Wenn du nicht sicher bist, ob dein Bachelor für deinen Traumjob genügt, erkundige dich im Vorfeld bei der Studienberatung oder beim Arbeitsamt. Hast du gute Aussichten, steht der Jobsuche nichts mehr im Wege. Heute stehen dir viel mehr Möglichkeiten und Optionen offen, als jemals zuvor. Es gibt immer neue Berufe und Unternehmenszweige, die deine Auswahl zwar enorm vergrößern, deine Wahl letztendlich aber auch erschweren. Ganz nach dem Prinzip: Je größer die Auswahl, desto schwieriger die Entscheidung! Aber lass dich davon nicht verunsichern. Nutze stattdessen die Vielfalt an Möglichkeiten und versuche, so viele Berufe wie möglich kennen zu lernen. Suche deshalb nicht nur nach Stellen, die exakt zu deinen Studieninhalten passen. Sei offen für Neues und Anderes, ziehe auch angrenzende Fachgebiete in Betracht. Vielleicht versteckt sich dein Traumjob ja in einer beruflichen „Abzweigung“. Wenn du Stellenanzeigen aufmerksam liest, wirst du außerdem feststellen, dass Unternehmen häufig Mitarbeiter mit bestimmten Kompetenzen suchen, nicht mit einem bestimmten Studienfach.
Die Suche nach dem ersten Job beginnt nicht im Internet oder auf diversen Jobmessen, sondern bei dir selber. Weißt du, wo deine Interessen, Fähigkeiten und Stärken liegen? Möchtest du im Büro arbeiten oder lieber mehr Bewegungsraum haben? Ist dir die Arbeit im Team wichtig oder bist du eher ein Einzelkämpfer? All diese Fragen solltest du klären, bevor du dich für einen Job bewirbst. Wer allerdings zu hohe Erwartungen und konkrete Vorstellungen hat, kann damit schnell auf die Nase fallen. Geh die Sache lieber realistisch an! Wer sich für die erste Arbeitsstelle bewirbt, sollte vor allem Geduld mitbringen. Manche haben schon nach ein paar Wochen den ersten Job sicher, andere müssen etliche Bewerbungen versenden, bis es klappt. Und sogar wenn du eine Zusage bekommst, läuft nicht immer alles nach Plan. Oft landet man in einem Job, der nicht unbedingt den Vorstellungen entspricht. Auch bekommst du zu Beginn meist nicht die spannendsten Aufgaben. Dann heißt es: Das Beste daraus machen! Ein späterer Berufswechsel ist immer noch möglich - und sogar empfehlenswert. Wer verschiedene Berufe und Bereiche durchläuft, sammelt viel Praxiserfahrung und erweitert sein „Know-How“ fachübergreifend - damit wird man attraktiver für den Arbeitgeber und gelangt schneller an den Traumjob.
Absolvierte Praktika während des Studiums können beim Berufseinstieg behilflich sein, da sie eine erste berufliche Orientierung sowie den Aufbau eines sozialen Netzwerks zu potentiellen Arbeitgebern bieten. Auch bei einem Werkstudentenjob lassen sich Kontakte knüpfen und die eigenen Fähigkeiten austesten. Zu guter Letzt kannst du deine Abschlussarbeit im Unternehmen schreiben und dabei Einblicke in Struktur und Abläufe eines Unternehmens bekommen.
Wo du nach Stellenangeboten gucken kannst:
- Career Center an den Hochschulen
- Alumni-Netzwerke als Jobbörse
- Stellenanzeigen in der Zeitung
- Jobbörsen im Internet
- Jobmessen
- soziale Netzwerke für berufliche Kontakte
Was sind Alumni-Netzwerke?
Alumni-Netzwerke sind Vereinigungen von Studenten und ehemaligen Hochschulabsolventen. Sie ermöglichen einen fachlichen Austausch sowie das Aufrechterhalten von Kontakten. Viele Absolventen sind schon ins Arbeitsleben gestartet und stehen deshalb mit verschiedenen Unternehmen in Kontakt. Über Alumni-Plattformen kannst du potentielle Arbeitgeber kennenlernen und Erfahrungsberichte der ehemaligen Studenten einholen.
Studienabschluss und Krankenversicherung
Mit dem Ende des Studenten-Daseins und der Exmatrikulation an der Hochschule endet deine bisherige Krankenversicherung . Wenn du über deine Eltern familienversichert bist, musst du dich nun das erste Mal selbst versichern. Warst du bisher in einer gesetzlichen oder privaten studentischen Krankenversicherung, musst du eine neue Versicherungspolice abschließen.
Für welchen Weg auch immer du dich entscheidest: Sei mit Motivation und Ehrgeiz dabei! Wir wünschen dir viel Erfolg für deine berufliche Zukunft.